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Ursprünge & Geschichte

Begründer des Psychodrama war der 1889 geborene Wiener Arzt (Psychiater, Soziologe und Philosoph) Jakob Levy Moreno; er war ein Pionier der Gruppenpsychologie und der Gruppenpsychotherapie. Die grundlegende Idee, einen wesentlichen Teil der praktischen Entfaltung und der theoretischen Fundierung verdanken wir ihm. Er entwickelte die Methode zu Beginn des 20. Jahrhunderts – als Arzt eines Flüchtlingslagers, als Leiter eines Stegreiftheaters, als Supervisor von Gefängnissen und Heimen und nicht zuletzt als Leiter eines psychiatrischen Krankenhauses.

Nach Morenos Menschenbild ist in jedem Menschen ein kreatives Potential angelegt, das der Entfaltung in Rollen – Handlungs- und Erlebensrollen d.h. sozialen und psychischen Rollen – bedarf, um sich mit sich und der Umwelt zurechtzufinden und Probleme aktiv handelnd zu bewältigen. Er sieht den Menschen als Teil des Kosmos, als schöpferisches und soziales Wesen, das Verantwortung für sein eigenes Tun und Mitverantwortung für die Handlungen der Gruppen und der gesellschaftlichen Systeme, in denen es lebt, trägt oder tragen können sollte.

Wenn menschliches Leben Bewegung und Entwicklung im Kontext sozialer, natürlicher und kultureller Umwelt ist, dann ist Krankheit Stau, Erstarrung, Fixierung. Sie zeigt sich in einseitigen, eingeschränkten, schädigenden Beziehungs- und Handlungsmustern, die sich im sozialen und kulturellen Atom wie im Rollenatom eines Menschen spiegeln, zentralen Konzepten des Psychodrama.
Von Anfang an hat Moreno den engen Zusammenhang zwischen psychischer Krankheit oder Gesundheit der Einzelnen und konstruktiven bzw. destruktiven sozialen Systemen gesehen und eine entsprechende interpersonale Behandlungsmethodik geschaffen.

Auf der Internetseite der Vereinigung bildender KünstlerInnen Österreichs (VBKOE), bei denen Moreno ein Jahr lang einen Raum für sein Stegreiftheater gemietet hatte,  findet sich weiteres interessantes Text- und Bildmaterial zu Moreno und mit ihm verbundenen Zeitgenoss_innen.